21.02.2024

600 Meter lange Brücke auf der A 10 wird bis April sechs Meter in die Luft gehoben

Finale Vorbereitungen für spektakulären Hebevorgang des Talübergangs Steinbrückenbach

In wenigen Wochen wird es in Kärnten eine absolute Premiere beim Neubau einer Autobahnbrücke geben. Noch im April soll das Tragwerk des 600 Meter langen Talübergangs Steinbrückenbach, knapp zwei Kilometer nördlich von Spittal an der Drau, um etwa sechs Meter in die Luft gehoben werden. Dadurch dient es dann als so genannte Rüstkonstruktion für die Errichtung eines neuen Brückentragwerks. Die Vorbereitungen für diese spektakuläre Baumethode sind nun im Finale. Die Brückenpfeiler wurden entsprechend adaptiert, die für den Hebevorgang erforderlichen bis zu 18 Meter hohen Vorrichtungen werden in den kommenden Wochen auf eigens angebauten Konstruktionen montiert und werden somit auch für alle Verkehrsteilnehmenden sichtbares Zeichen für den Neubau sein.

Nachhaltige Methode spart 1000 Tonnen Stahl

Die Methode - den Zuschlag erhielt eine österreichisch-italienische Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Firmen ICM construction, F-PILE und ICM SpA - ist nicht nur besonders spektakulär, sondern auch innovativ und nachhaltig. „Als ASFINAG wollen wir neue Maßstäbe beim nachhaltigen Bauen setzen. Mit dieser speziellen Bautechnik sparen wir die Produktion sowie den An- und Abtransport eines speziell gefertigten Rüstträgers“, sagt ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl. „Wir brauchen fast 1000 Tonnen Stahl weniger und können auch viele Materialtransporte vermeiden.“

Das gesamte Tragwerk wird dabei mit hydraulischen Pressen um insgesamt sechs Meter angehoben und danach speziell gesichert. „Ein 600 Meter langes Tragwerk so anzuheben und als Rüstkonstruktion für den Neubau zu verwenden, ist eine absolute Premiere in Österreich“, betonen Andreas Fromm und Alexander Walcher, Geschäftsführer der ASFINAG Bau Management GmbH. „Bautechnisch ist das also eine ganz besondere Herausforderung.“

„Diese außergewöhnliche Leistung gegenüber herkömmlichen Baumethoden gelingt nur mit einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten“, sagt F-PILE-Geschäftsführer Günter Keuschnig. „Für Brückenbauer ist das ein Highlight, es ist eine innovative Bauweise mit modernster Hebetechnik und Logistik für eine sensible Konstruktion und das bei schwierigsten Umgebungsbedingungen.“

Fertigstellung des Neubaus erfolgt 2027

Die erste neue Brücke in Fahrtrichtung Villach soll bis Mitte 2025 fertig und befahrbar sein, danach erfolgt der Neubau der zweiten Brücke auf der Richtungsfahrbahn Salzburg auf die idente Art und Weise. Die Fertigstellung ist für 2027 vorgesehen.

Der Talübergang Steinbrückenbach, auch L 43 genannt, wurde bereits 1975 errichtet, der Neubau der Tragwerke ist daher erforderlich. Die Bauarbeiten begannen im März 2023, wobei in der ersten Phase die Brücke in Fahrtrichtung Salzburg „ertüchtigt“ wurde, damit diese Brücke den gesamten Verkehr, also bis zu zwei Fahrstreifen je Richtung, tragen kann.

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