24.06.2024

Kampagne „Park & Write“ für sichere Handypause auf den Rastplätzen

Ablenkung ist auf Autobahnen die Unfallursache Nummer 1. Obwohl mehr als ein Viertel aller Unfälle auf Ablenkung und Unaufmerksamkeit zurückzuführen ist, ist das Mobiltelefon ständiger Begleiter am Steuer. Alle neun Kilometer bieten ASFINAG-Rastplätze sicheren „Park & Write“-Platz.

Ablenkung/Unaufmerksamkeit ist die häufigste Ursache für Unfälle im Straßenverkehr. Auf den österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen waren im Vorjahr 569 Unfälle direkt auf diese Ursache zurückzuführen, das sind mehr als ein Viertel aller Unfälle (2023 in Summe 2137 Unfälle auf Autobahnen). Vor allem das Mobiltelefon ist mittlerweile ständiger Begleiter am Steuer, wie eine IFES-Umfrage im Auftrag der ASFINAG ergab. Knapp 60 Prozent aller Befragten gab dabei zu, das Handy auch während der Fahrt zu nutzen, sei es, um zu telefonieren oder Nachrichten zu lesen oder sogar selbst welche zu schreiben. Bei den unter 30-jährigen Lenker:innen sind es sogar 80 Prozent.

Dabei ist die Lösung einfach: Auf einem der ASFINAG-Rastplätze, einem Parkplatz oder bei einer Raststation eine Pause einlegen und in Sicherheit telefonieren, Nachrichten lesen oder schreiben. Im Durchschnitt stehen auf dem 2250 Kilometer langen Autobahnnetz nämlich alle neun Kilometer Rastmöglichkeiten zur Verfügung, ganz konkret sind es 254 „Park & Write“-Plätze, 59 ASFINAG-Rastplätze und 108 Parkplätze sowie 87 Raststationen.

 

Fast 60 Prozent greifen während der Autofahrt zum Handy
Die Verwendung des Mobiltelefons ist mittlerweile bei einer Autofahrt „üblich“, wie die im Mai 2024 durchgeführte IFES-Umfrage im Auftrag der ASFINAG zeigt. Mehr als 800 Autofahrerinnen und Autofahrer wurden dafür interviewt und die Antworten anonymisiert ausgewertet.

Die Ergebnisse:

  • Fast die Hälfte der Befragten fühlt sich ohne Handy in Griffweite im Fahrzeug „unwohl“.
  • 40 Prozent wollen im Alltag Textnachrichten jedenfalls schnell lesen und auch beantworten, wobei ein Viertel es ebenfalls als unangenehm empfand, eine Nachricht noch nicht gelesen zu haben.
  • Fast 20 Prozent lesen Nachrichten daher sogar während der Fahrt. Und ein Großteil davon schreibt dann auch gleich zurück.
  • Zwei Drittel der Befragten telefonieren regelmäßig, jedoch mit einer Freisprecheinrichtung. Jede/jeder Siebente jedoch telefoniert noch immer mit dem Mobiltelefon am Ohr.
  • Jede/jeder Dritte hat schon einmal ein Video während der Autofahrt gemacht, hier sind Jüngere deutlich riskanter unterwegs. 60 Prozent der unter 30-jährigen filmen beim Fahren etwas Spektakuläres/Aufregendes.
  • In Summe gaben fast 60 Prozent der Befragten zu, das Handy während der Fahrt auf die eine oder andere Art zu nutzen. Bei den Jüngeren (unter 30 Jahre) waren es sogar 80 Prozent. Und jede/jeder Zweite hantiert immer wieder mit dem Navigationsgerät oder dem Radio.
  • Als Gründe wurden genannt:
    • eine Pause zu machen, sei zu mühsam
    • die Nutzung des Handys erfolge „eh nur kurz
    • Rastmöglichkeiten wären zu weit entfernt

Die bereits bestehenden Strafen (100 Euro) wirken für viele nicht abschreckend genug, nur für ein Drittel ist das ein ausreichender Grund. Gestraft wurden innerhalb der vergangenen fünf Jahre nur sieben Prozent der Befragten. Junge Männer stechen allerdings hervor: Immerhin 16 Prozent wurden schon einmal zur Kasse gebeten.

 

Pause wird nur in „dringenden“ Fällen gemacht
Spätestens nach zwei Stunden Fahrt beziehungsweise nach 200 Kilometern sollte laut Verkehrssicherheitsexperten eine Pause eingelegt werden. Das macht allerdings nur ein Drittel der Autofahrerinnen und Autofahrer. Erst bei einer Fahrt von mehr als 500 Kilometern sind es 9 von 10 Befragten, die einen Park- oder Rastplatz für eine im Durchschnitt 15-minütige Pause ansteuern. Die Hauptgründe sind dabei Übermüdung und ein menschliches Bedürfnis, die WC-Pause.


569 Unfälle, 119 Verletzte und zwölf Tote durch Ablenkung
Wie gefährlich Ablenkung und Unaufmerksamkeit ist, sieht man an der Unfallstatistik: Im Jahr 2023 waren auf diese Ursache 569 Unfälle zurückzuführen, bei denen 119 Menschen schwer verletzt wurden. Zwölf Personen verunglückten tödlich. Erst dahinter kommen als Unfallursachen mangelnder Sicherheitsabstand (523 Unfälle mit 49 Schwerverletzten und einem Toten) sowie nicht angepasste Geschwindigkeit (439 mit 62 Schwerverletzten und zwölf Todesopfern).


Die ASFINAG-Kampagne Park & Write“
Die Lösung für mehr Sicherheit ist einfach und liegt vor allem viel näher, als die meisten glauben. Die ASFINAG betreibt entlang der 2250 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen 59 eigene Rastplätze und 108 Parkplätze. Dazu kommen noch 89 Raststationen mit Tankstellen und Restaurants mit ausreichend Parkplätzen. Im Durchschnitt steht also alle neun Kilometer eine Rastmöglichkeit zur Verfügung. Bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h sind das nur knapp vier Minuten, die man zu einem „Park & Write“-Platz benötigt, um gefahrlos Nachrichten lesen oder schreiben zu können, zu telefonieren, das Navi zu programmieren oder auch den passenden Radiosender einzustellen.


Das macht die ASFINAG:

  • Mit Inseraten in Zeitungen, Hörfunk-Spots, Online-Bannern und auf Social Media wird auf die „Park & Write“-Möglichkeiten hingewiesen, wo man „zum Handyschauen Pause machen“ soll.
  • Direkt oberhalb sowie seitlich der Autobahn sind ab 24. Juni Brückentransparente (177 Stück) sowie 24-Bogen-Plakate (239) angebracht.
  • Einige Rastplätze hat die ASFINAG sogar speziell als „Park & Write“-Plätze gebrandet.
  • Auch die Wechseltextanzeigen werden wieder mit neuen Sprüchen bespielt – wie zum Beispiel „Smart ist, fürs Smartphone Pause zu machen“ und „Du bist jetzt gerade ohne Telefon mobil“ sowie „Wenn du schreibst, wer fährt dann?“