25.10.2024

Ein Publikumsevent für die neue Donautalbrücke der A 26

Verkehrsfreigabe der Brücke erfolgt nach Testläufen am 16. November

Am Freitagabend, 25. Oktober feierte die ASFINAG mit Land Oberösterreich, Stadt Linz sowie rund 2.500 Bürgerinnen und Bürgern die Fertigstellung der neuen Donautalbrücke der A 26 Linzer Autobahn. Diese wurde mittels spektakulärer Licht- und Klangshow gebührend in Szene gesetzt, bestaunt vom Publikum, das dank insgesamt sechs Donauschiff-Touren ganz neue Perspektiven auf das Bauwerk gewann. Die Verkehrsfreigabe ist nach einer Vielzahl von Testläufen der Sicherheitstechnik und behördlichen Abnahmen am 16. November geplant.      

Ein knapp zehn Meter großer, animierter Riese, der nach unendlicher Zeit von Urfahr aus einmal die Donau queren möchte, um Freunde zu finden, stand als symbolische Figur im Zentrum der Show mit intensiver Lichtinszenierung. Durch viele Gespräche und die nötige Beharrlichkeit findet er Verbündete zum Bau einer Brücke. Es sind die Wesen der Luft, des Wassers und des Landes, die Menschen, die dem Riesen helfen und mit ihm gemeinsam endlich vom Pöstlingberg über das Wasser auf den Freinberg gelangen.  Mit dieser mystischen Inszenierung feiern ASFINAG, Land Oberösterreich, Stadt Linz und rund 2500 Besucher:innen die Fertigstellung der neuen Linzer Donautalbrücke.

Mehr Lebensqualität und kürzere Wege

Mit der A 26 wird das städtische Straßennetz vom Verkehr entlastet und die Lebensqualität steigt. Es profitieren vor allem die Linzerinnen und Linzer, die schneller ans Ziel kommen, und die Pendelnden aus dem westlichen Mühlviertel durch kürzere Arbeitswege. Die Brücke kommt ohne tragende Pfeiler aus. Damit ist sie als „echte“ Hängebrücke, die 300 Meter überspannt, in dieser Dimension weltweit einzigartig. Das Projekt wurde einer mehrjährigen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen und erfüllt modernste Standards im Hinblick auf Umwelt- und Anrainerschutz.

Entlastung durch Verkehrsverlagerung

Die A 26 ist im Endausbau – mit Tunnel Freinberg und Unterflurtrasse Waldeggstraße – eine überwiegend unterirdisch verlaufende, leistungsfähige, Straßenverbindung zwischen der A 7 Mühlkreisautobahn beim Knoten Hummelhof und der B 127 Rohrbacherstraße. Die neue Strecke bringt um acht Prozent weniger Verkehrsaufkommen im Stadtgebiet. Die Zahlen sprechen für sich: ohne A 26 würden 2032 rund 62.200 Fahrzeuge täglich über die Nibelungenbrücke rollen. Mit ihr wird diese Zahl auf 38.800 abnehmen: eine Entlastung von 38 Prozent. Auf der Rudolfstraße wird der Verkehr von 35.100 Fahrzeugen auf 20.100 -das heißt um 43 Prozent reduziert. Um fast 60 Prozent nimmt der Verkehr auf der Waldeggstraße ab: 2032 werden dann nur 23.600 Autos diese Straße passieren.

Verknüpfung von ÖV und Individualverkehr

Die Reisezeit zwischen der Linzer Stadteinfahrt im Bereich Urfahrwänd und dem Hauptbahnhof Linz reduziert sich mit der A 26 von derzeit 40 Minuten zu Verkehrsspitzenzeiten auf fünf Minuten. Der Individualverkehr der Straße wird so mit dem öffentlichen Verkehr vernetzt: Es entsteht ein direkter Anschluss der im Tunnel verlaufenden Strecke an den Bahnhof, mit Busterminal, allen Straßenbahnlinien der Stadt Linz, OBussen und Linienbussen – inklusive Parkhäuser mit hohen Kapazitäten.

High Tech im Zeichen der Sicherheit

Die finalen Arbeiten standen im Zeichen der sicherheitstechnischen Ausrüstung der Brücke sowie der Auf- und Abfahrten ins Landestraßennetz, die als Tunnelstrecken auf beiden Ufern der Donau errichtet wurden. Die Tunnel erhielten die modernste Ausstattung in Sachen Beleuchtung, Belüftung, Funkanlagen, Notruf und Videosysteme.  Das in vielen österreichischen Autobahntunnel bereits bewährte akustische Frühwarnsystem AKUT kommt ebenso zur Anwendung. Intelligente Mikrofone erkennen blitzschnell Gefahrengeräusche wie Aufprall, Hupen oder Stimmen. Die Mitarbeitenden in der Verkehrsmanagementzentrale Wels, von wo aus die A 26 überwacht wird, sind sofort alarmiert und können die Tunnel sperren. Das Tunnelsystem der Auf- und Abfahrten hat insgesamt eine Länge von 3.200 Metern. Für die im Berg liegende Anschlussstelle Donau Nord wurde übrigens der flächenmäßig größte Hohlraum („Tunnelquerschnitt“) des gesamten künftigen ASFINAG-Autobahnnetzes österreichweit hergestellt.

So geht es weiter: Tunnel Freinberg

Im zweiten Ausbauschritt wird von 2026 bis 2032 das „Kernstück“ der A 26 umgesetzt. Der Tunnel verläuft unterhalb des Freinbergs, der Ziegeleistraße und der Waldeggstraße. Auf- und Abfahrten werden am Bahnhof und bei der Waldeggstraße auf Höhe der bestehenden Westbrücke über die Bahngleise hergestellt. Die Waldeggstraße selbst und deren Verbindungen an die Kudlich-, Ziegelei- und Kärntnerstraße bleiben wie bisher aber als künftig verkehrsberuhigte Landesstraße bestehen – die Oberfläche wird neugestaltet und begrünt. So werden zusätzlich zu Gehwegen Busspuren und ein Radweg errichtet.

Die neue Westbrücke als Lückenschluss zur A 7

Im dritten Ausbauschritt (2033 bis 2035) errichtet die ASFINAG die Westbrücke als Autobahnbrücke neu und stellt so die Verbindung zur Mühlkreisautobahn nahe dem Tunnel Bindermichl her. Die Brücke führt ohne zusätzliche Stützen über die Gleise der Westbahn. Die Auf- und Abfahrten zur Unionstraße werden ebenso angepasst. Nach Abschluss dieser letzten Phase ist die A 26 Linzer Autobahn fertig gestellt. Es steht nun eine durchgängige Autobahnverbindung zwischen der B 127 Rohrbacherstraße und der A 7 zur Verfügung.

Daten und Fakten Brücke

  • Spannweite: 305 m
  • Länge Hauptseile: 500 m
  • Breite Brückendeck: 23 m
  • Abstand der Hänger in Längsrichtung: 15 m
  • Haupttragseile: Bündel, bestehend aus 12 einzelnen Spiralseilen (145 mm Durchmesser)
  • Hängeseile: Spiralseile mit einem Durchmesser von 95 mm.
  • Mögliche Belastung: 3.100 Tonnen
  • Eigengewicht: 12.900 Tonnen

 

Zahlen, Daten, Fakten zum Tunnelbau

  • 3.200 Meter Tunnel wurden im Bereich Donau (Bauabschnitt 1) hergestellt.
  • Im Süden erstreckt sich der Tunnel 500, im Norden 250 Meter in den Berg.
  • 370.000 Kubikmeter an Ausbruchsmaterial (Erde und Gestein) mit einem Gewicht von rund einer Million Tonnen fielen dabei an.
  • 800.000 Tonnen davon wurden umweltschonend und ohne belastenden Lkw-Verkehr per Schiff zum Ennshafen abtransportiert (bis zu dreimal pro Tag) und dort zur Wiederverwertung an Abnehmer verteilt.
  • 48.000 Kubikmeter Beton und 1.300 Tonnen Stahl wurden im Tunnel verbaut.